Der Karlsruher SPD-Bundestagsabgeordnete Parsa Marvi, der u.a. ordentliches Mitglied im Finanzausschuss des Deutschen Bundestags ist, war am Dienstag, 21. November, im Sellawie zu Gast und referiere zu aktuellen bundespolitischen Themen sowie über die Notwendigkeit einer Reform der Erbschaftssteuer. Der SPD-Abgeordneten hatte Anfang 2023 einen Beitrag zur Reform der Erbschaftssteuer verfasst und hier bundesweites interesse geweckt.
Wie Marvi berichtete, werden in Deutschland jährlich etwa 400 Milliarden Euro vererbt oder verschenkt. Die daraus resultierenden Steuereinnahmen betrugen zuletzt allerdings lediglich 11,5 Milliarden Euro (9,4 Milliarden Erbschaftssteuer und 2,1 Milliarden Schenkungssteuer). Das sind etwa 3% des Gesamtvolumens. Des Weiteren tragen Erbschaften und Schenkungen erheblich zur Vermögenskonzentration bei immer weniger Menschen in Deutschland und vergrößern den Unterschied zwischen Arm und Reich jedes Jahr. Die allgemeinen Freibeträge z.B. für Kinder (400.000 Euro je Kind innerhalb von 10 Jahren) sollen dabei nicht angetastet werden. LEdiglich die oberen 10% müssten stärker besteuert werden. Marvi informierte auch über den Kurs der Bundesregierung. Trotz der Corona-Nachwirkungen, der beiden Kriege sowie die daraus resulterend Energiekrise und Inflation sei die Bundesregierung weiterhin fest entschlossen Deutschland zu modernisieren, um den Wohlstand der kommenden Generationen nachhaltig zu sichern.